„Kraftpapier/PLA kompostierbar“ vs. „Monomaterial recycelbar“

Kraftpapier/PLA kompostierbar

Bei einer Verpackung aus Kraftpapier im Verbund mit PLA besteht diese komplett aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Kraftpapier wird aus Holz von Bäumen hergestellt. PLA ist die Abkürzung für Polylactid Acid – umgangssprachlich Polymilchsäuren. PLA ist ein Stoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke und/oder Milchsäure hergestellt wird. Durch bestimmte Herstellungsprozesse können dadurch Kunststoffe gefertigt werden, die vergleichbare Eigenschaften wie Kunststoffe auf Erdölbasis besitzen. Mit PLA kann somit auf umweltschädliches Plastik auf Erdölbasis komplett verzichtet werden. Es ist sogar nach der Norm EN13432 kompostierbar und kann im Bio-Müll in der braunen Tonne entsorgt werden, da sich diese Verpackung im Kompost nach einiger Zeit komplett zersetzt. Dieser Zersetzungsprozess benötigt jedoch ganz bestimmte Umweltbedingungen, die in der Regel nur in industriellen Kompostieranlagen zu finden sind. Bei Raumtemperatur und normalen Umgebungsbedingungen ist PLA begrenzt stabil. Da dieser Prozess unserer Abfallwirtschaft zu lange dauert, wird PLA am Ende doch leider meistens verbrannt.

 

„Kraftpapier/PLA kompostierbar“ ist eine tolle, umweltgerechte Verpackungslösung. Leider wird diese jedoch meistens nicht wie vorgesehen am Ende ihrer Lebensdauer kompostiert, sondern endet vielfach in einer Müllverbrennungsanlage.


Monomaterial recycelbar 

Verpackungen aus Monomaterial bestehen – wie bereits das Wort Mono vermuten lässt – aus einem einzigen Rohstoff. Daher werden sie auch als Einstoff-Verpackungen oder Einstofflösungen bezeichnet. Genau diese Eigenschaft ist der große Umwelt-Vorteil einer Verpackung aus Monomaterial.

  

Da sie nur aus einem Rohstoff besteht, hat sie beste Voraussetzungen, um recycelt zu werden. Über eine Entsorgung in der gelben Tonne wird die Verpackung wieder dem Wertstoffkreislauf zurück geführt.

Moderne Recyclinganlagen trennen und sortieren den Müll automatisch. Wenn jedoch eine Verpackung aus mehreren Materialien besteht, die aneinander haften, können Sortieranlagen den Müll nicht zuordnen – er endet dann im Restmüll, um vernichtet zu werden.

Ein Beispiel aus dem Alltag anhand eines Joghurtbechers: Meistens besteht der Deckel aus einem anderen Material als der eigentliche Becher. Trennt man den Deckel beim Entsorgen nicht vom Becher ab, kann eine moderne Sortieranlage den Müll nicht zuordnen. Anstatt wiederverwertet zu werden endet in diesem Beispiel der Joghurtbecher im Restmüll.

Da es auf dem Markt sehr viel verschiedene Kunststoffe (zum Beispiel PE, PET, PP, PS, usw.) gibt, ist die Mülltrennung sehr komplex. Gerade im Bereich der Lebensmittelindustrie werden oftmals unterschiedliche Kunststoffe für eine Verpackung eingesetzt. Hinzu kommen dabei noch Materialien wie zum Beispiel Aluminium.

„Monomaterial recycelbar“ ist eine tolle, umweltgerechte Verpackungslösung. Da diese lediglich aus einem einzigen Rohstoff besteht, können moderne Müll-Sortieranlagen diese Verpackung problemlos zuordnen und somit zurück in den Wertstoffkreislauf führen.


Resümee 

Ob eine Verpackung umweltfreundlich ist oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig. Ziel einer solchen Verpackungslösung ist es, wertvolle Ressourcen zu schonen.

  

Da Monomaterial-Verpackungen von modernen Sortieranlagen leicht zugeordnet werden können, können sie problemlos dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. Der eingesetzte Rohstoff steht so erneut zur Verfügung und hilft dadurch natürliche Ressourcen zu schonen.

Der Kraftpapier-PLA-Verbund ist ebenfalls eine topp Verpackungslösung. Es ist eine sehr hochwertige Verpackungslösung, da hier komplett auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt wird. Leider endet diese hochwertige und teurere Verpackungslösung „Kraftpapier/PLA“ meistens über den Restmüll in einer Müllverbrennungsanlage und nicht wie vorgesehen auf dem Kompost. Grund dafür ist, dass der Zersetzungsprozess unserer Abfallwirtschaft zu anspruchsvoll ist und zu viel Zeit benötigt. Zudem verwechseln Verbraucher diese Verpackungslösung häufig mit Altpapier, da es diesem optisch ähnelt und gelangt so in einen falschen Wertstoffkreislauf. Hier wird sie aussortiert und endet ebenfalls im Restmüll.


Unser Sieger des Vergleichs: „Monomaterial recycelbar“ 

"Monomaterial recycelbar" ist aufgrund seiner sehr guten Recyclingfähigkeit Ressourcen schonend und zudem meist deutlich günstiger als „Kraftpapier/PLA“. Während die Monomaterial-Verpackungen durch ein Recyceln im Wertstoffkreislauf gehalten werden, endet Kraftpapier/PLA in den meisten Fällen leider in einer Müllverbrennungsanlage. Das ist für diese sehr hochwertige Verpackungslösung ein unschönes Ende, da sie im Restmüll und nicht wie geplant auf dem Kompost endet. Nach Abwägen der Vor- und Nachteile geht daher das „Monomaterial recycelbar“ aus unserem Vergleichstest als Sieger hervor – wenigstens so lange, wie „Kraftpapier/PLA“ meistens im Restmüll endet.

 

 
 
 
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